Humanitäre/ medizinische Hilfe
Der Hauptansatz der Sterntaler ist es, Bildungsprojekte in Afrika zu unterstützen. In Ausnahmefällen erlaubt die Satzung allerdings auch humanitäre bzw. medizinische Hilfe.
Hungersnot in Mali
Anfang 2012 zeichnete sich in einigen Gegenden in Mali aufgrund sehr geringer Niederschläge im vorherigen Jahr eine Hungersnot ab. Die Lebensmittelvorräte bis zur nächsten Ernte waren fast aufgebraucht und auf den großen Märkten waren viele Produkte wegen der Knappheit oft unbezahlbar. Verschlimmert wurde die Krise vom militärischen Konflikt im Norden, der die gesamte Wirtschaft Malis ins Stocken geraten ließ.
Stark davon betroffen war auch die Kommune Niamana, weswegen sich die Sterntaler im März 2012 entschieden, ein Hilfsprojekt außerhalb des Bildungssektors zu starten und dort humanitär zu helfen. Dies geschah mit insgesamt 10 000 Euro Spenden. Dafür konnten von unseren Partnern als dringend benötigte Soforthilfe in Sachen Nahrung 17 Tonnen Hirse aus der Hauptstadt Bamako angeschafft werden, die dann nach Niamana transportiert wurden. Des Weiteren finanzierte Sterntaler hochwertiges Saatgut und Dünger, um die nächste Ernte resistenter zu machen und in der Folgezeit einen besseren Ertrag zu gewährleisten.
Flüchtlingscamp Mbéra/ Mali
Nachdem sich der politische Konflikt im Norden des Landes verschärfte und viele Menschen zu Flüchtlingen wurden, beschloss Sterntaler für Afrika Anfang 2013 ein weiteres Engagement im humanitären Bereich, nämlich im größten Flüchtlingscamp Mbéra, rund 30 Kilometer von der malischen Grenze in Mauretanien gelegen. Laut UN waren dort zeitweise rund 75 000 Menschen gestrandet – und die Lebensbedingungen waren katastrophal. Es fehlte am Wichtigsten wie Medizin, Nahrung, sanitären Anlagen und Zelte.
Sterntaler entschloss sich, in Mbéra akut und schnell zu helfen und in Kooperation mit mauretanischen Organisationen, einen Monat lang 300 malischen Kindern regelmäßige und gesunde Mahlzeiten in einer Schulkantine der provisorisch errichteten Schulen ermöglicht. Außerdem stellte Sterntaler zur Einkommensgenerierung für Frauen Gelder bereit, wodurch diese Schmuck- und Lederprodukte aus Tierhäuten produzieren können und durch den Verkauf eine eigene Einnahmequelle zu haben.
Medizinische Weiterbildung
Unsere malische Partnerorganisation RDIC mit Youchaou Traoré an der Spitze setzt sich vermehrt für die medizinische Grundversorgung in der Gegend um Kalabancoro ein. Youchaou Traoré hat dafür den Vorsitz des Dachverbandes der zuständigen Krankenstationen übernommen, die in vielen Gegenden aus Mangel an Ärzten oder Krankenhäusern das Rückgrat der Gesundheitsvorsorge bilden. Sterntaler hat dies zum Beispiel dadurch unterstützt, dass sie Anfang 2016 eine mehrtägige Weiterbildung für Leiter und Personal der Krankenstationen finanziert haben.
Hygieneprodukte in Corona-Zeiten
Das Corona-Virus ist 2020 auch in Mali angekommen. Selbst wenn die Zahlen nicht auf europäischem Niveau waren, gab es in Mali auch viele Infizierte und Tote. Das größte Problem in Mali ist der Mangel an fließendem Wasser sowie Hygieneprodukten. Daher konnten wir im Mai 2020 Spenden für 30 Wasserspender und 50 Kartons Seife organisieren, die unsere Partner in Bamako kaufen und in verschiedenen Dörfern verteilen konnten.
Flutkatastrophe in Mali
2024 war auch Mali maßgeblich von einer Flutkatastrophe betroffen. Durch den Klimawandel sind die jährlichen Regenzeiten nicht nur deutlich kürzer, sondern auch immer intensiver, so dass die Böden das Wasser nicht mehr aufnehmen können. In diesem Jahr wurden dadurch ganze Teile des Landes überschwemmt. Hunderte Tote, zehntausende zerstörte Häuser und komplett vernichtete Ernten waren die Bilanz. Sterntaler entschied sich, kurzfristig und unbürokratisch Lebensmitttel-Soforthilfe für etwa 100 Familien zu leisten, die in der Region um den Sterntaler-Standort Niamana ihre Lebensgrundlage verloren haben.